Über die Machbarkeit einer Uran- und Abfallfreien Produktion von 99Mo im industriellen Maßstab von Dr.-Ing. Yuriy Tsoglin. The Society of Sciences & Engineering KIW- Gesellschaft e. V, Dresden, Germany, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

I. Geschichte des Problems, Voraussetzungen Noch vor kurzem litt die Welt unter ernsten Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Molybdän99.

Davon zeugt die Pressemitteilung des Deutschen Verbandes für Nuklearmedizin vom Februar 2010. Es handelte sich um den auf dem Nuklearmedizinischen Kongress (Leipzig, 21.-24. April 2010) gehaltenen Vortrag „G E“. Im August desselben Jahres wurde das Problem von der EU-Kommission beraten und schließlich wurde zu diesem Thema am 14. September von der SPD-Bundestagsfraktion eine Anfrage (32 Punkte) an die Bundesregierung gerichtet.

99Mo ist das Ausgangsnuklid für Technetium 99mTc, das so genannte „Arbeitspferd“ der Nuklear-medizin. Seine Halbwertzeit beträgt 6 Stunden. Indem es einen Gamma-Quant mit einer Energie von 140 keV ausstrahlt, verwandelt es sich in das praktisch stabile Isotop 99Tc mit einer Halb- wertzeit von 214000 Jahren. Photonen dieser Energie sind gut mit einem Gamma-Kamera genannten Gerät zu registrieren. Das 99mTc lagert sich in speziellen, mit dem Ausgangsnuklid 99Mo beladenen, Technetium-Generatoren (Mo/Tc Generator) ab.

99Mo hat eine Halbwertzeit von 66 Stunden. Das in dieser Zeit erhaltene 99mTc wird aus dem Generator befördert und durch eine Sorbtionssäule, die eine Lösung von NaCl, Al2O3, 99Mo und 99mTc enthält, hindurch geleitet. Die NaCl-Lösung wäscht das Technetium aus, in dem es die Verbindung Na299mTcO4, das Natriumpertechnitat, bildet. Das 99Mo bleibt in der Sorbtions- säule zurück. Eine weitere Abscheidung ist in ungefähr 24 Stunden möglich, wenn sich wieder genügend 99mTc angesammelt hat. Dieser Vorgang kann in einem Generator bis zu fünf Tage lang wiederholt werden, dann muss der Generator ausgetauscht werden. Wegen der kurzen Halbwertzeit von 99Mo ist es nicht möglich, Vorräte von beladenen Generatoren anzulegen. Sie müssen wöchentlich oder noch häufiger angeliefert werden.

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