Frau Miska hat 7 Jahre in Australien im Holocaust-Museum in Melbourne gearbeitet. Dort hatte sie die Möglichkeit, sich mit den Holocaust-Überlebenden zu treffen und diese zu interviewen. Die Schriftstellerin war bestrebt, die Erinnerungen dieser Zeitzeugen festzuhalten, solange sie noch in der Lage sind, uns über diese Zeit zu erzählen. Es geht um 16 Menschen, die vor dem 2. Weltkrieg in verschiedenen Ländern Europas lebten: in der Tschechoslowakei, in Ungarn, Polen, Litauen, Belgien und Deutschland.

Einige Auszüge aus der Geschichte des Mädchens Irmgard, später in Australien Irma genannt, einer der Holocaust-Überlebenden, stellte uns die Autorin in der Lesung vor. Vom schweren Schicksal wurden alle Anwesenden bei dieser Lesung stark ergriffen.

Geboren als Jüdin lebte Irma mit ihrer Mutter in Dresden. Doch die Ereignisse im Nazi-Deutschland der 30er und 40er Jahre vorigen Jahrhunderts haben die Kindheit des Kindes zerschlagen sowie ihr und ihrer Familie ein unermessliches Leid zugefügt. Umgekommen sind dabei Irmas Mutter und zahlreiche Verwandte. Und sie selbst geriet mit 12 Jahren ins KZ, in die Theresienstadt. Glücklicherweise überlebte dort Irma unter unvorstellbar grausigen Bedingungen und kam letzten Endes nach langem Umherirren nach Australien nach Melbourne. In dieser Stadt, weit von Europa, arbeitet sie bis heute noch im Holocaust-Museum. Mit ihren 89 Jahren führt sie Exkursionen durch, erzählt den Besuchern über die Gräueltaten der Nationalsozialisten in Deutschland, die Millionen von Juden vernichtet haben.

Bei der Lesung war es für Publikum nicht einfach, dem zuzuhören, aber an die Grausamkeiten des Holocaust sollen alle und immer erinnern! Zum Schluss der Buchpräsentation wurde ein Video über das Leben Irmas und ihrer Familie in Australien sowie Ansichten von Melbourne und das Holocaust-Museum gezeigt.

 

Natalya Levitskaja